Als lebendiger Organismus ist für mich jede Orgel so einzigartig wie der Mensch. Sie bezieht ihre Lebendigkeit und Wirkungsbezüge ebenfalls aus Luft, Geist, Wind und atmet mit Tönen (Ruach; hebräisch rûaḥ (רוּחַ); griech. Pneuma). Ihre umfangreichen, orchestralen Klangmöglichkeiten sind bestechend und erlauben vielfältige musikalische Experimente in Originalwerken und Bearbeitungen für dieses außergewöhnliche Instrument. Im Besonderen spiegelt die Orgel die Komplexität der Kompositionen von Bach und Reger wider. Die Welt der Improvisation erschließt sich für mich mit kaum einem anderen Instrument auf so mannigfaltige Weise, wie im Klangkosmos dieses Aerophons.